Meine 6 Gründe, warum ich gerne in der Nacht schreibe ...
... weil ich diese Zeit speziell nur für mich habe. Mir die passende Musik zum Schreiben aussuchen kann. In der Nacht alles ruhig ist. Meine kreativen Gedanken Flügel bekommen. Kein Telefon klingelt. Nichts meine Szenenvorstellungen ablenkt und stört ...
ABER - jetzt sind wir Ende des vergangenen Jahres umgezogen und nicht nur mein Schreibplatz, auch der Schreibtisch hat sich verändert. Hatte ich zuvor eine Schreibecke mit einem 100 jährigen dunklen Tisch, so sitze ich nun an einem durchsichtigen Schreibtisch und beinahe mitten in der Natur. Bei dieser Aussicht sollte ich wirklich versuchen, meine Bilder und Szenen im Kopf während des Tages durch Worte lebendig werden zu lassen.
„Weil schreiben für mich die Antwort auf alles ist, und meinen Visionen zu folgen das schönste Geschenk ist, das ich mir selbst machen kann."
Manchmal drücken meine Fingerkuppen wie in Trance auf die Tastatur, mitunter läuft es aber zäh oder gar nicht. Dann greife ich zu meiner Füllfeder und schreibe mit der Hand. Es ist die fühlbare Bewegung, die Zeit, die ich mir nehme, um einen Gedanken zu formulieren. Das langsame Führen meines Füllhalters über das Papier ermöglicht mir nachzudenken und auszuformulieren, während man beim Tippen so manchen Gedanken erst während des Schreibens entwickelt. Das Schreiben mit der Hand hilft mir beim Denken und Verstehen, ist wichtig für meine Seelenstruktur und trainiert überdies mein Gehirn. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bei Verwendung von Papier und Stift das Gehirn mehr "Haken" erzeugt, an denen die Erinnerungen festgehalten werden können. Durch das Schreiben mit der Hand baut der Mensch neuronale Netzwerke im Gehirn auf, die aber nur dann robust sind, wenn man etwas immer wieder macht und sie reduzieren sich, wenn man eine Fertigkeit nicht mehr macht. Die Neuropsychologin Willinger ist überzeugt: "Je besser die sogenannte kognitive Reserve als Erwachsener ist, umso mehr ist der Mensch präventiv gegen Demenz geschützt." Na, wenn das kein Grund ist, zur Feder, Bleistift oder Kugelschreiber zu greifen!
Und noch etwas möchte ich anmerken: Ein handgeschriebener Brief transportiert Gefühle und etwas vom Charakter des Schreibenden mit, bietet mehr als nur eine bloße Sachinformation. Durch eine Handschrift bleibt eine Spur zurück, man ist dem Menschen nahe, der geschrieben hat.
Eure Elma ganz persönlich!
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